Seit Anfang der 2000er Jahre gibt es in deutschen Neonazi-Szene einen modischen Umbruch. Das klassische Klischee des Stiefelnazis ist längst überholt. Stattdessen haben sich rechtsradikale Modelabels breitgemacht, die ihre Bekleidung mit Codes oder Symbolen besticken, die rechtsradikale Inhalte versteckt transportieren. Die Aufklärung und Decodierung dieser Symbolwelt, wie es etwa das Projekt „Das Versteckspiel“ betreibt, gehört deshalb seit Jahren zur präventiven Arbeit gegen Rechtsradikalismus dazu. Die amerikanische Soziologin Cynthia Miller-Idriss hat nun ihrem Werk „The Extreme gone Mainstream“ versucht sich diesem Phänomen wissenschaftlich zu nähern.
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„Skurrile Live-Sendungen aus Mainz“ (auf bnr.de)
In Mainz demonstrieren seit einigen Wochen Dutzende Menschen unter dem Motto „Merkel muss weg!“. Unter den Teilnehmenden finden sich immer wieder bekannte Personen aus der extrem rechten Szene.
Hasskommentare in Sozialen Netzwerken und Straftaten gegen Geflüchtete: „Der Effekt ist alles andere als gering.“
Carlo Schwarz hat zusammen mit Karsten Müller in der Studie „Fanning the Flames of Hate: Social Media and Hate Crime“ die Auswirkung von Hasskommentaren auf der Facebookseite der AfD auf füchtlingsfeindliche Gewalttaten analysiert. Beide forschen an der University of Warwick. In ihrer Studie konnten sie einen eindeutigen statistischen Zusammenhang zwischen Hass im Netz und Gewaltstraftaten nachweisen. Im Interview mit achtsegel.org erklärt Carlo Schwarz, wie die beiden Wissenschaftler vorgegangen sind.
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Tagungsbericht „Hetzen und Täuschen. Rechte Strukturen im Netz“
Am 23. und 24. Juni fand die Tagung „Hetzen und Täuschen. Rechte Strukturen im Netz“ der DGB-Initiative Gelbe Hand statt. Nun ist der Tagungsbericht online verfügbar. In der Broschüre findet unter anderem auch eine Zusammenfassung unseres Vortrages zum Thema „Faken, manipulieren, simulieren: Wie Rechtsradikale über das Netz Aufmerksamkeit erlangen“.
Die Broschüre ist als PDF hier abrufbar
Kurzfilm „Unter einem Dach in Seligenstadt“
Für den Arbeitskreis Willkommen in Seligenstadt haben wir den Kurzfilm „Unter einem Dach in Seligenstadt“ gedreht. Mit dem Video soll sowohl die Lebenssituation von Geflüchteten in Seligenstadt dargestellt werden als auch die von deren Vermietern. Ziel des Filmes ist es, Menschen dazu zu bewegen Wohnungen an Geflüchtete zu vermieten.
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Doppelt kommentiert: Der Diskurs nach dem G20-Gipfel in Hamburg
Demokratie verteidigen
Beim freidrehenden Empörungsdiskurs dieser Tage gerät so einiges durcheinander. Wenn Peter Altmaier die Krawalle vom Freitagabend mit rechtem und jihadistischem Terrorismus gleichsetzt, ist das eine Verhöhnung der Opfer des IS und des NSU. Wenn Politiker behaupten den Rechtsstaat verteidigen zu wollen und im gleichen Atemzug sagen, über Verstöße gegen Grundrechte beim Polizeieinsatz in Hamburg dürfe man nicht reden, dann muss man sich fragen, ob diese Leute überhaupt verstehen was ein Rechtsstaat ist. Und das schlimmste daran ist, dass die Antwort lautet: Natürlich wissen sie es – die meisten von ihnen sind ausgebildete Juristen. Sie nutzen das Wort Rechtsstaat halt nur als bloße Floskel und legen ihn aus, wie es gerade politisch opportun ist. „Doppelt kommentiert: Der Diskurs nach dem G20-Gipfel in Hamburg“ weiterlesen
Die Landolfs – Folge 2: Dirk Spaniel
Dr. Dirk Spaniel hat keinen sicheren Listenplatz in Baden-Württemberg, aber auch keinen ganz aussichtslosen. Den zehnten Platz konnte der Ingenieur in einer Kampfabstimmung erreichen. Die Stuttgarter Nachrichten bezeichneten ihn als politisch unbeschriebenes Blatt, der sich gegen einen Kontrahenten vom rechten Flügel durchsetzen konnte. Schaut man auf seine Facebook-Profile, erkennt man jedoch: gemäßigt ist dieser Kandidat keinesfalls.
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Wie ein Partei-Bot
Im Saarland ist der Listenplatz Nummer Eins nicht an einen Vertrauten des Landeschefs gegangen. Stattdessen setzte sich Christian Wirth durch. Wir haben uns auf seiner Facebook-Seite umgeschaut und festgestellt: Dieser Mann ist das Klischee eines AfD-Kandidaten.
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Doppelt kommentiert: Pro und Kontra zum NetzDG
Am Freitagvormittag verhandelt der Bundestag das Netzdurchsetzungsgesetz. Das Gesetz soll helfen, die Anzahl an Hass-Postings im Netz zu reduzieren. Vorab sorgte der Gesetzesentwurf für heftige Diskussionen. Auch bei uns gehen die Meinungen über das Gesetz auseinander. Lesen Sie hier ein Pro und Kontra der beiden Achtsegel.org-Gründer.
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Andreas Lichert – Bundestagskandidat der AfD Hessen und neurechter Netzwerker
Man kann Andreas Lichert zum Führungskreis der hessischen AfD zählen: Er ist im Vorstand des AfD-Kreisverbandes Wetterau, Beisitzer im Landesvorstand der hessischen AfD und kandidiert auf Platz 7 der Landesliste zur Bundestagswahl. Lichert ist allerdings nicht nur AfD-Politiker, sondern auch eine wichtige Person in der neurechten Szene. So ist Lichert Vorsitzender des „Verein(s) für Staatspolitik“. Der „Verein für Staatspolitik“ ist sowohl Trägerverein für den neurechten Thinktank „Institut für Staatspolitik“ (IfS) von Götz Kubitschek sowie Herausgeber des neurechten Theoriemagazins „Sezession“. Wie er diese Doppelrolle ausfüllt erklärte Lichert bei einem Auftritt vor der Burschenschaft Raczeks zu Bonn. Vor der deutschnationalen Burschenschaft, der Verbindungen in rechtsradikale Kreise vorgeworfen werden, erläuterte Lichert die AfD sei: „(…) das Maximum an Resonanzraum für unsere Ideen, das wir uns vorstellen können.“ „Andreas Lichert – Bundestagskandidat der AfD Hessen und neurechter Netzwerker“ weiterlesen